Das pädagogische Konzepte für unser Kindergarten Dorothea

Der Kindergarten Dorothea ist eine private, altersgemischte Einrichtung mit privater Trägerschaft. Wir verstehen uns als Integrationseinrichtung. Entwickelt hat sich der Kindergarten Dorothea seit dem September 2000 und bietet jetzt 25 Betreuungsplätze für Kindern im Alter von drei bis zu sechs Jahren.

Die Plätze werden vom Jugendamt der Stadt München gefördert.

Pädagogisches Konzept

Vorwort

Der Schwerpunkt unserer Gruppenarbeit liegt im Bereich der Sprachförderung. Eng verbunden damit sind die dazugehörige Bewegungsvielfalt und die Entwicklung der Sinne. Ebenso wichtig ist uns die Förderung des Sozialverhaltens. In allen Bereichen unserer Arbeit legen wir Wert auf gutes zwischenmenschliches Verhalten (Rücksicht nehmen, helfen, Höflichkeit…..)

1. Rahmenbedingungen

1.1 Gruppenstärke 25 Kinder

1.2 Personelle Besetzung
1 Erzieherin (Vollzeit, Gruppenleitung)
1 Erzieherin (Teilzeit)
1 Kinderpflegerin (Vollzeit)
1 Kinderpflegerin (Teilzeit)
1 Busfahrer

Der Kindergarten verfügt über einen eigenen Hol- und Bringservice. Mit einem VW-Bus werden Kinder abgeholt, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Einrichtung nur schwer erreichen könnten.

1.2 Räumlichkeiten

Unsere Gruppenräume liegen im Erdgeschoß und Untergeschoß. Im Erdgeschoß befinden sich die Garderobe und ein Gruppenraum, sowie die Küche und das Büro.
Der Raum im Untergeschoß wird auch als Schlafraum und Turn- und Bewegungsraum genutzt. Hier gibt es die Puppen- und die Kuschelecke.

Die pädagogische Arbeit findet auf beiden Ebenen statt. Der untere Raum wird multifunktional genutzt. Die Kinder können sich Stockwerk übergreifend im Kindergarten bewegen. Auf beiden Ebenen, in beiden Raumteilen, gibt es pädagogische Angebote. Im oberen Raum sind die Tischspiele untergebracht. Hier spielt die Betreuerin mit den Kindern Tischspiele wie zum Beispiel Memory.
Im unteren Raum steht der Bastel- und Maltisch. Hier macht die Betreuerin kreative Angebote. Zum Spielen im Freien steht auch der nahe gelegene Spielplatz am „Grohplatz“ zur Verfügung. Denn uns ist es sehr wichtig, für genügend Bewegungsfreiheit zu sorgen. Hier gibt es eine große Wiese mit Büschen, zum Laufen, Toben und Verstecken spielen.

Der Kindergarten hat Kontakt zu einer Frühförderstelle. Kinder mit Defiziten im Sozialverhalten werden dabei regelmäßig im Kindergarten von einer Sozialpädagogin einzeln gefördert. Dabei tauschen die Erzieherinnen und die Sozialpädagogin ihre Beobachtungen aus.

3. Erziehungs- und Bildungsschwerpunkte

3.1 Rahmenziele

Sozialverhalten einüben
Schulfähigkeit erwerben
Regeln und Normen kennen lernen und einüben
Natur- und Umweltverständnis wecken
Traditionelle Feste im Jahreslauf
Gesundes Ernährungsverhalten nahe bringen

In all diesen Zielen verfolgen wir unsere Schwerpunktziele:
Sprache aufbauen, festigen und erweitern
Bewegung weiter entwickeln
Wahrnehmung schulen
Teilnehmen am Gruppenleben
Alle diese Bereiche wollen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gezielt fördern.

3.2 Mittel und Methoden (Inhalte unserer Arbeit)

3.2.1. Sprachförderung

  • KIKUS - Sprachförderung
  • Lieder, Fingerspiele, Tischspiele, Gedichte
  • Geräusche mit geschlossenen Augen erkennen
  • Aus einem Bild „lesen“ lernen – Bildbetrachtung
  • Spiele mit Reimwörtern
  • Sprachspiele: „Ich packe meinen Koffer“
  • Jedes Kind erzählt von seinem Lieblingsspielzeug
  • Spiele mit Schnellsprechsätzen: „Was müssen das für Bäume ..“
  • Rollenspiele
  • Geschichten, Bilderbücher
  • Im Stuhlkreis lernen die Kinder einander zuzuhören, andere aussprechen zu lassen, Absprachen zu treffen, Regeln aufzustellen, aber auch Fantasie zu entwickeln (z.B. Geschichten erfinden). Außerdem lernen sie ihre Erlebnisse zu schildern, Fragen zu formulieren, Wünsche zu äußern und somit Konflikte zu lösen oder wenn nötig Hilfe einzufordern. Dafür ist eine vertrauensvolle Atmosphäre notwendig, die wir dadurch schaffen, dass wir den Kindern zuhören, ihnen Zeit lassen und sie ernst nehmen. Die Kinder erfahren, dass ihr Wort Gewicht hat! Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und macht sie sicherer. Mit steigendem Selbstwertgefühl können sie sich dann aktiv im Gruppenprozess einbringen. In der Gruppe gibt es viele Kinder die zweisprachig aufwachsen. Wir unterstützen diese besonders.
    Im Gespräch miteinander werden auch viele Denkprozesse in Gang gesetzt. Auch Wissensvermittlung findet in unserem Kulturkreis überwiegend auf der sprachlichen Ebene statt. Deshalb ist es uns wichtig, die Kinder möglichst viel mit einzubeziehen.

    Wir betreuen vorwiegend Kinder, die zweisprachig aufwachsen. Die Kinder werden dazu angehalten im Kindergarten die deutsche Sprache zu benutzen, um sie zu festigen und zu erweitern.
    Anhand eines Beispiels aus unserer Arbeit möchten wir es veranschaulichen:
    ein Kind zeigt dem Erzieher während der Freispielzeit, dass es in der Bauecke spielen möchte. Mit Hilfe des Erziehers lernt dieses Kind sich in Deutsch zu äußern, indem es den Satz „ich möchte in der Bauecke spielen“ immer wieder übt. Die Spielsachen aus der Bauecke werden benannt und die Spielmöglichkeiten mit diesen Spielsachen in einfachen, kurzen Sätzen beschrieben. Der Wortschatz des Kindes wird aufgebaut und verbessert.
    Ist dem Kind ein Begriff nicht geläufig, so wird es ermutigt nachzufragen. Die unbekannten Wörter werden vorgesprochen, das Kind wird dazu angeregt nachzusprechen und anhand von Bildern, bzw. Gegenständen werden diese Wörter erklärt.
    „Was – Warum – Wann – Wie „
    Kinder stellen ständig diese typischen Fragen. Wir nehmen uns die Zeit, Fragen zu beantworten, um den Kindern eine weitere Möglichkeit zu geben sprechen zu lernen und ihren Wortschatz zu erweitern. Der Erzieher führt im „Stuhlkreis“ spezielle Beschäftigungen mit der gesamten Gruppe durch. Die Kinder lernen einander zuzuhören, andere aussprechen zu lassen, Absprachen zu treffen, Regeln aufzustellen, aber auch Fantasie zu entwickeln (zum Beispiel Geschichten erfinden)

3.2.2 Bewegung (Grobmotorik)

Aufenthalt im Freien bei guter Witterung
Auf dem Spielplatz haben die Kinder genügend Platz zum Laufen. Am Klettergerüst werden Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn gestärkt.
Auf der Wippe und auf der Schaukel werden Arm- und Beinmuskulatur trainiert.

1 mal pro Woche Bewegungserziehung
Wir nutzen den Bewegungsraum im Untergeschoß.
Die Gruppe wird geteilt, so dass die Kinder in Kleingruppen mitmachen. Die Übungen kommen dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen.

Turnen mit Stühlen
Die Schwerpunkte der einzelnen Übungen sind:
Die Kinder entwickeln die Fähigkeit zu koordinierten und kontrollierten Bewegungen. Mut, Geschicklichkeit und Körperbeherrschung werden entfaltet. Die vielseitigen Übungen tragen zur Haltungsverbesserung, Fußkräftigung und Sprungfähigkeit bei, und können als Vorbereitung für das Geräteturnen in der Schule angesehen werden.

Turnen mit Bällen und Seilen
Die Kinder balancieren auf dem Seil. Das Seil wird der Länge nach ausgelegt sowie in Achter- Kreis- und Schlangenform. Geschicklichkeit, Körperbeherrschung und Gleichgewichtssinn werden geübt. Das Seil wird nun über den Boden gespannt und die Kinder sollen versuchen auf verschiedene Arten unter dem Seil hindurch zu gelangen. Das Zusammenspiel zwischen Sehen und Greifen kann bei Übungen mit dem Ball trainiert werden, zum Beispiel beim Ball zurollen, und zuwerfen. Geschickter Umgang mit dem Ball wird gelernt, indem die Kinder den Ball um den eigenen Körper rollen.

Lauf- und Fangspiele
Zum Abschluss jeder Turnstunde wird ein Spiel durchgeführt. Den Kindern soll das Turnen Spass bereiten.
Folgende Spiele kennen die Kinder:
Schau nicht um, der Fuchs geht rum
Komm mit – lauf weg
Schmetterling, du kleines Ding
Häschen in der Grube

3.2.3 Wahrnehmung (Sinne) und Feinmotorik

Es wird geeignetes Spielmaterial angeboten, das die Sinne anregt (Ramschkiste mit verschiedenen Alltagsmaterialien, Schuhkartons mit Naturmaterialien)
Mit Knetmasse formen
Regelmäßiges und großflächiges Malen mit Pinsel, Stift und Finger
Didaktische Spiele bereitstellen (Tast-, Form-, Farbenspiele)
Fingerspiele und Körperspiele durchführen
Kreisspiele, die Sinne und Feinmotorik schulen (z.B. Bello, dein Knochen ist weg)
Alltagsgeräusche erraten

Mit Kim- Spielen werden die einzelnen Sinne gefördert
Verschiedene Alltagsgegenstände (Seife, Handtuch, Teller, Hausschuhe, Obst, Tisch) werden auf spielerische Art analysiert.
Die Beschaffenheit der Seife wird besprochen. sie schäumt, wenn sie unter fliessendes Wasser gehalten wird. Seife riecht gut. Die Kinder können ihre Sinneseindrücke verbal ausdrücken.
Die Sinnesreize werden sensibilisiert; das Handtuch fühlt sich weich an – der Teller ist hart. Schuhe machen beim Gehen Geräusche. Bananen schmecken süss – Orangen sauer. Form und Farbe der Tische werden genau angeschaut.
Schulung des Tastsinnes durch „wer rupf, wer zupft“
Gehörschulung: „Bello, dein Knochen ist weg“
„Hänschen piep einmal“
Alltagsgeräusche erraten
Sehschulung: „Ich sehe etwas, was du nicht siehst“
Schulung der Feinmotorik:
Die Feinmotorik wird beim Ausschneiden geübt, beim Ausmalen, beim Falten, beim Perlen auffädeln. Beim Kneten mit Knetmasse, beim großflächigen Malen mit Pinsel. Stift und Fingerfarben.



3.2.4 Rahmenziele, Mittel und Methoden

Sozialverhalten
Die Förderung des Sozialverhaltens der Kinder geschieht im Gruppenverband, in Kleingruppen und in der Arbeit mit dem einzelnen Kind. Die Kinder können dabei alters übergreifend miteinander spielen, als auch altersspezifisch getrennt gefördert werden. Die Gruppeneingliederung fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Tagesablauf in der Gruppe ist anders als Zuhause. Durch Förderung von sozialen Fähigkeiten werden unter anderem emotionale Kräfte aufgebaut und vorhandene gefördert.

Schulfähigkeit
Gezielte Angebote für Vorschulkinder
Auf spielerische und abwechslungsreiche Weise machen die Kinder Übungen zur Mengenauffassung, Übungen zum logischen Denken, sowie zur Formauffassung, Übungen zur Feinmotorik, Übungen zur räumlichen Zuordnung und Beobachtung- als auch Konzentrationsübungen. Besondere Bastelangebote (zur Schulung von Konzentration, Geduld und Fingerfertigkeit sowie Kreativitätsförderung.

Gesellschaftsspiele
Das Zählen von 1 – 6 wird geübt anhand des Spielwürfels. Die Frustrationstoleranz und die Ausdauer werden gestärkt. Die Merkfähigkeit und das Kombinieren einzelner Spielschritte um möglichst schnell an das Ziel zu gelangen, werden gefördert.

Selbständigkeit und Eigeninitiative
Die Selbständigkeit und Eigeninitiative des Kindes sind wichtige Faktoren in unserer Einrichtung. Dem Kind werden seinem Alter entsprechende Aufgaben gestellt:
Sich selbst anziehen, sich mit dem frei zur Verfügung stehenden Material zu beschäftigen, Spielsachen aufräumen, die mitgebrachte Brotzeit auszupacken.
Eigeninitiative wird bei Kindern gefördert, wenn sie bei vielen Ansätzen hierzu bestätigt werden.

Regeln und Normen
Regeln und Normen sind wichtig für einen harmonischen Ablauf in der Gruppe. Der Kindergarten kann der erste wichtige Kontakt für die Kinder sein, nach vorgegebenen Richtlinien zu handeln. Das wird sie ihr ganzes weiteres Leben beeinflussen.; in der Schule, während der Ausbildung, im Beruf, im Alltag zum Beispiel beim Autofahren.
Es ist uns wichtig, dass die Kinder Regeln und Normen kennen – und einhalten lernen.

Natur und Umwelt
Naturmaterialien zum Basteln
Aufenthalt im Freien bei guter Witterung
Spaziergänge
Spielen auf dem Spielplatz
Spielen auf dem Balkon

Ernährungsverhalten
Gesunde Ernährung ist uns sehr wichtig. Dabei nehmen wir aber auch Rücksicht auf die Ernährungsgewohnheiten ausländischer Familien. Da es viele moslemische Kinder sind, servieren wir niemals Schweinefleisch. Zum Mittagessen gibt es Tiefkühlkost, ergänzt wird mit Salat, Obst, Getreideprodukten sowie Milcherzeugnisse. Gesunde Brotzeit: die Eltern werden angeregt belegte Brote und/oder Obst mitzugeben.

Pflegerischer Aspekt
Die Kinder waschen sich nach dem Toilettengang die Hände.
Ebenso werden nach dem Essen Hände und Gesicht gesäubert.
Im Gruppenraum werden Hausschuhe getragen, damit der Boden, auf dem gespielt wird, nicht schmutzig wird. Beim Malen mit Wasserfarben werden Malkittel angezogen um die Kleidung zu schonen.
Für Kinder die noch Windeln brauchen, steht ein Wickeltisch zur Verfügung. Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt, spätestens jedoch vor dem Mittagsschlaf.

4.2 Ethische Erziehung

Ethische Erziehung heißt, dem Kind Grundlagen für die Möglichkeit der Entwicklung mitzugeben, offen für Neues zu sein, Achtung und Toleranz vor dem „Anderssein“ des einzelnen Menschen zu haben. Die Kulturen anderer Völker als Bereicherung zu betrachten. Es gibt Christen, Juden, Moslems, Hindus, usw. Jeder hat seinen Glauben. Alles ist gleichwertig.
Auch das Kennen lernen von christlichen Traditionen und die Pflege der religiösen Feste im Jahreslauf ist Ziel ethischer Erziehung. Am meisten aber prägt die Erfahrung.

4.3 Feste und Feiern

Wir feiern gemeinsam alle Feste im Jahreslauf. Die Geburtstagsfeier jedes Kindes ist ein ganz besonderes Fest.

5. Zusammenarbeit mit den Eltern

5.1 Elternbeirat

5.2 Elternbefragung

5.3 Tür- und Angelgespräche

Kurze Gespräche sind immer möglich
Wichtig für aktuelle Mitteilungen
Für ausführliche Gespräche wird ein Extratermin vereinbart

5.4 Elternabend

Info – Elternabend
KIKUS-Elternabend

5.5 Veranstaltungen

Ausflüge mit Kindern
Theaterbesuch
Kinobesuch
Ausflug in den Zoo

6. Aufgaben des Gruppenpersonals

Um unsere pädagogische Arbeit sinnvoll leisten zu können, ist eine regelmäßige und gezielte Beobachtung besonders wichtig.
Wir haben uns verschiedene Beobachtungsaufgaben gestellt:
Das Kind selbst beobachten
Das Kind in der Gemeinschaft beobachten
Beobachten, wie unsere Angebote angenommen werden
Diese gezielten Beobachtungen werden besprochen.
Dazu führen wir pro Kind einen Beobachtungsbogen der die Entwicklung des Kindes dokumentiert. Bei Elterngesprächen dient er als Gesprächsgrundlage.